07.12.23

  Goalball: Es geht um die Paralympics
– aber auch um EM-Medaillen
  07.12.2023
Deutschlands Goalball-Nationalmannschaften der Damen und Herren kämpfen bei den Europameisterschaften in Podgorica (Montenegro) vom 9. bis 16. Dezember um das jeweils letzte Ticket für die Paralympics in Paris. Doch in erster Linie, so betont Herren-Bundestrainer Stefan Weil, sei das eine EM. Während die Herren um eine Medaille mitspielen wollen, streben die Damen den sicheren Klassenerhalt an, liebäugeln aber durchaus mit dem Einzug ins Halbfinale.
(Hinweis: Unten sind die Kaderübersichten aufgelistet mit den Vereinen und Geburtsorten der Athlet*innen)


Für die Herren beginnt die EM mit einem richtigen Kracher. Direkt zum Auftakt der Gruppenphase am Samstag, 9. Dezember, bekommt es die Auswahl von Bundestrainer Stefan Weil mit Litauen zu tun. Neben der Ukraine zählen die Litauer zu den großen Favoriten auf den EM-Titel. Es folgen Partien gegen Belgien sowie die beiden Aufsteiger Griechenland und Großbritannien. Für das deutsche Team geht es um eine möglichst gute Ausgangsposition für das Viertelfinale, wenn die entscheidende Phase des Turniers eingeläutet wird und der Kampf um die Medaillen und das Paralympics-Ticket beginnt. „Litauen und die Ukraine haben bei der WM und den World Games gezeigt, dass sie die klaren Favoriten sind – und haben damit auch den Druck. Wir haben ein tolles Team und das Potenzial, um die Medaillen mitzuspielen“, sagt Stefan Weil.
 
Das bittere Vorrundenaus bei den World Games, dem Qualifikationsturnier für Paris, sei abgehakt und analysiert. „Wir hatten dazu eine offene Aussprache. Manchmal braucht es auch den Schritt zurück, um wieder neuen Anlauf zu nehmen. Wir sind bei dem Turnier unter unseren Möglichkeiten geblieben, haben gerade offensiv viel zu einfallslos agiert. Daran haben wir gearbeitet“, berichtet der Bundestrainer. Sein Team hätte es den Gegnern viel zu leicht gemacht und müsse deutlich dynamischer und flexibler auftreten. Das sei mit der Mannschaft absolut möglich, sagt Weil. „Wir haben neben zwei EM-Neulingen vier Jungs mit viel internationaler Erfahrung dabei, sind sehr variabel und haben gute Möglichkeiten, um je nach Gegner und Tagesform entsprechende Wechsel vorzunehmen. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Turnier spielen werden“, betont Weil. Vielleicht sogar so gut, dass es für eine EM-Medaille reicht oder sogar den ganz großen Wurf: das Ticket für die Paralympics.
 
Fest steht schon jetzt, dass in Paris neben Frankreich als Gastgeber nur eine weitere Mannschaft aus der langjährigen Goalball-Hochburg Europa antreten wird: der Europameister. Derzeit sind neben den seit vielen Jahren überragenden Brasilianern besonders die Mannschaften aus Asien auf dem Vormarsch, die mit ihrer Spielweise überzeugen: schnell, wendig, leise und diszipliniert.
 
Die deutschen Damen wollen ihre gute Entwicklung fortsetzen
 
Während die Herren den Kontakt zur Weltspitze halten bzw. wiederherstellen wollen, geht es für die Damen um die Fortsetzung der guten Entwicklung in den vergangenen Jahren, damit der Abstand zur Weltspitze verkürzt werden kann. Mit dem Abstieg will die Auswahl von Cheftrainerin Jessica Bahr möglichst nichts zu haben, stattdessen wird mit dem Einzug ins Halbfinale geliebäugelt – bei optimalem Verlauf. Durch die kurzfristige Absage Dänemarks und die Reduzierung auf vier Teams in der Gruppe ist das Viertelfinale schon sicher, doch eine möglichst gute Ausgangslage soll her. „Im Viertelfinale entscheidet dann die Tagesform – vielleicht gelingt uns der Sprung ins Halbfinale“, sagt Bahr, die die Situation der deutschen Damen jedoch realistisch einordnet. „Wir befinden uns im Aufbau, der durch Corona unterbrochen wurde. Die Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren ist gut und geht in die richtige Richtung, doch wir wissen, dass wir Zeit und Geduld brauchen.“

Im Gegensatz zu den Herren, wo nur der Titel für die Paralympics-Qualifikation zählt, könnte bei den Damen auch Platz zwei oder sogar drei reichen – nämlich dann, wenn neben dem bereits qualifizierten Turnierfavoriten Türkei auch die Paralympics-Gastgeberinnen aus Frankreich ins Finale einziehen sollten. „Träumen ist immer erlaubt, aber wir sind nicht so vermessen, dass wir die Paralympics als Ziel ausgeben würden. Für die ganz Großen reicht es vermutlich noch nicht, doch wir arbeiten daran, dass wir uns immer weiter verbessern“, erklärt Jessica Bahr. Ihr internationales Debüt bei den Damen feiert die erst 17-Jährige Celine Rößling.
 
Los geht es in der Gruppenphase gegen die übermächtigen Türkinnen am Samstag, 9. Dezember. Es folgen Partien gegen die Ukraine und Großbritannien.


Spielplan Gruppenphase:

Herren:
9. Dezember, 9 Uhr: Deutschland - Litauen
10. Dezember, 15.15 Uhr: Deutschland - Belgien
11. Dezember, 16.30 Uhr: Deutschland - Griechenland
12. Dezember, 11.30 Uhr: Deutschland - Großbritannien

Damen:
9. Dezember, 11.30 Uhr: Deutschland - Türkei
10. Dezember, 17.45 Uhr: Deutschland - Ukraine
11. Dezember, 14 Uhr: Deutschland - Großbritannien
 
Informationen zur Veranstaltung gibt es bei Social Media, ein Livestream soll auf dem tg=@internationalblindsportsfe7490/featured" target="_blank" rel="noopener" id="id205910645" class="" style="font-family: Calibri, Arial, Helvetica, sans-serif; color: rgb(228, 29, 20);">YouTube-Kanal der IBSA angeboten werden.
 
Alle Informationen rund um die Sportart Goalball sind auf www.parasport.de zu finden.


EM-Kader Herren:
Daniel Arendar (23 / Gengenbach / BSSA Ilvesheim), Fabian Diehm (26 / Ansbach / Rostocker Goalballclub Hansa), Oliver Hörauf (27 / Bautzen / Chemnitzer BC), Felix Rogge (34 / Neubrandenburg / Chemnitzer BC), Rouven Schetelich (29 / Dresden / Chemnitzer BC), Thomas Steiger (27 / Ellwangen / Rostocker Goalballclub Hansa)

EM-Kader Damen:
Annkathrin Denker (18 / Lübeck / SSG Blista Marburg), Charlotte Kaercher (32 / Heidelberg / Rostocker Goalballclub Hansa), Pia Knaute (27 / Rostocker Goalballclub Hansa), Jennifer Koch (21 / Gunzenhausen / BVSV Nürnberg), Rauan Mardnli (22 / Frankfurt am Main / BSSA Ilvesheim), Celine Rößling (17 / Ludwigslust / VfL Blau-Weiß Neukloster

 

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06.11.23

 

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Aktuelles vom Para Schwimmen

 

 

 

 

 

Paralympics News

14.03.23

Noch 500 Tage bis zur Eröffnung: Der Treffpunkt von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics wird im Stade Jean Bouin eingerichtet.

Viel Spielraum für große Ambitionen: Zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris öffnet das Deutsche Haus als Treffpunkt der deutschen Athlet*innen seine Türen im Rugbystadion Stade Jean Bouin. Die Arena mit der spektakulären, netzartigen Außenfassade aus Beton-Maschen, in der die Mannschaft von Stade Français Paris (SFP) ihre Heimspiele austrägt, liegt in unmittelbar Nachbarschaft zum Prinzenpark und dem Stade Roland-Garros, wo im Sommer 2024 die Wettkämpfe im Fußball und (Rollstuhl)Tennis stattfinden.

In seiner mittlerweile über 30-jährigen Geschichte war das Deutsche Haus bereits in einer Schule, einer Universität, einem Restaurant, einem Hotel sowie einem Beach-/ Golfclub beheimatet, aber noch nie in einem Stadion. Die Entscheidung für die Arena, in der Stabhochspringer Sergej Bubka 1985 erstmals die Sechs-Meter-Marke passiert hat, ist das Ergebnis intensiver Suche und Verhandlungen rund um die Auswahl einer geeigneten Location für das Deutsche Haus. Besiegelt wurde der Vertrag im Rahmen eines Projektmeeting in Paris durch Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sport Marketing (DSM), und Thomas Lombard, CEO des Rugbyclubs SFP. Die DSM zeichnet als Full-Service-Agentur im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) für die Konzeption und Organisation des Deutschen Hauses verantwortlich.

 

Mehr Informationen zu den Athletinnen und Athleten des Team Deutschland Paralympics finden sie unter:

 www.teamdeutschland-paralympics.de

 
In 2023 wird es so viele TalentTage der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) geben wie nie zuvor. Bundesweit sollen 36 solcher Schnupperangebote für junge Menschen mit Behinderung stattfinden. „Das ist die Grundlage für einen neuen Aufschwung im organisierten Behindertensport, um junge Menschen mit Behinderung für den Sport zu begeistern und sie nachhaltig zu fördern“, betont die DBSJ-Vorsitzende Katja Kliewer.

Nach den Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie handelt es sich bei der Ausrichtung dieser Vielzahl an TalentTagen um ein wichtiges Signal. Gemeinsam mit den Landes- und Fachverbänden können dadurch die vielfältigen Möglichkeiten des Para Sports erlebbar und verschiedenste Sportarten ausprobiert werden: von Sitzvolleyball und Goalball über Rollstuhltennis und Rollstuhlbasketball bis hin zu Para Rudern, Para Ski alpin oder Para Ski nordisch. Ziel ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu motivieren und für den Vereinssport zu begeistern. Für manche ist es vielleicht sogar der Auftakt des Traums von den Paralympics – ganz nach dem Motto #StarteDeinenWeg. Ein erster Aktionstag hat im Januar bereits in der Skihalle im thüringischen Oberhof stattgefunden mit 45 blinden und sehbehinderten Kindern, die sich im Para Ski Langlauf ausprobierten.
 
„Wir sind überwältigt von der Anzahl an Anträgen, die wir zur Ausrichtung von TalentTagen im Jahr 2023 erhalten haben. Die Zahl war noch nie so hoch. Nach drei schwierigen Jahren aufgrund der Corona-Pandemie, die den organisierten Sport viele Vereinsaustritte gekostet hat, signalisiert diese Antragslage eine hohe Motivation in unseren Verbänden und ihren Vereinen“, freut sich Katja Kliewer. In 2022 wurde mit 29 ausgerichteten TalentTagen bereits ein neuer Rekord erzielt, ein Jahr zuvor waren es noch 17. Ermöglicht werden diese Sportangebote für junge Menschen mit Behinderung durch das Engagement von J.P. Morgan. Bereits seit 2014 unterstützt das amerikanische Finanzunternehmen die TalentTage kontinuierlich mit Spendengeldern aus der J.P. Morgan Corporate Challenge und der J.P. Morgan Stiftung. „Durch diese finanzielle Förderung können wir auch in diesem Jahr wieder so viele TalentTage durchführen und freuen uns auf viele glückliche Gesichter und erfolgreiche Nachwuchstalente. Unser Dank gilt auch den vielen, Trainer*innen, Helfer*innen und Projektleiter*innen “, sagt DBSJ-Vorsitzende Kliewer.
 
Wer sich die Begeisterung der Kids anschauen will, erhält bewegende Einblicke in einem Video von einem TalentTag in Berlin, der in Kooperation mit dem Landessportbund Berlin ausgerichtet wurde.
 
Einen aktuellen Überblick über alle TalentTage gibt es auf der Webseite der DBSJ.

Darüber hinaus bietet die Plattform www.parasport.de anschaulich, informativ und interaktiv einen Einstieg in den paralympischen Sport. Herzstücke der Plattform sind ein Sportarten-Finder sowie Erklärfilme, Kontakte und Termine zu allen paralympischen Sportarten.

 

Den Auftakt machen unsere Paralympics-Asse im Wintersport, wenn Ende Januar zeitlich parallel die Weltmeisterschaften im Para Ski nordisch und Para Ski alpin ausgetragen werden. Ein großer Höhepunkt wird sicherlich auch die Para Leichtathletik-WM im Juli in Paris – gut ein Jahr vor Beginn der Spiele am gleichen Standort. Zudem liegt der Fokus vor allem auf dem August mit zwei attraktiven Neuheiten! Erstmals finden in Rotterdam die European Para Championships statt und damit europäische Mini-Paralympics in vielfältigen Sportarten von Para Boccia bis Rollstuhlbasketball. Kurz zuvor steigt in Glasgow ein großes inklusives Radsport-Event, bei dem auch die Weltmeistertitel im Para Sport sowohl auf der Bahn als auch auf der Straße vergeben werden. Auch in Birmingham werden mehrere Sportarten für Athlet*innen mit Sehbehinderung parallel an einem Ort gebündelt: die Blindenfußball-WM, die Para Judo-WM sowie das Goalball-Qualifikationsturnier für Paris 2024. Darüber hinaus gibt es u. a. Weltmeisterschaften im Para Eishockey, Rollstuhlrugby, Para Schwimmen und Rollstuhlbasketball – und vieles wird sich bereits um die begehrten Paralympics-Tickets drehen.

In Deutschland gibt es ebenso hochkarätige Sport-Events: allen voran die Weltmeisterschaften im Para Kanu in Duisburg Ende August sowie die Europameisterschaften im Para Dressursport im Münsterland Anfang September. Dazu findet u. a. die IDM Para Judo in Heidelberg statt, die IDM Para Schwimmen in Berlin sowie der finale Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga im Schatten des Kölner Doms. 

Damit ihr bei der Vielzahl an Terminen den Überblick behaltet, bieten wir noch immer unseren praktischen Service: Mit nur wenigen Klicks gibt‘s die Möglichkeit, sich die wichtigsten Termine des Team Deutschland Paralympics in 2023 direkt in den persönlichen digitalen Kalender zu importieren, ob auf dem Smartphone oder dem Laptop. Noch fehlende Termine werden nach und nach eingepflegt und anschließend automatisch aktualisiert. So wird kein Highlight verpasst 😉

Weitere Termine wie Schnupper- oder Aktionstage gibt es auch auf unserer Plattform www.parasport.de.